Allein

Morgens Viertel vor sechs. Die Welt ist still. Ich kann nicht schlafen, ich bin allein.

Weißt du, was mein Problem ist?

Ich weiß es nicht. Ich ahne nur etwas, etwas vages Unfassbares - also nicht unglaublich, sondern nicht anfassbar. Ich bin verrückt, also nicht bekloppt oder irre, sondern verschoben, weg gerückt, außer Phase.

Abends um sechs werde ich müde. Kann nicht mehr.

Morgens um vier werde ich wach. Kann nicht mehr schlafen.

Aber auch um sechs abends kann ich natürlich nicht schlafen. Da sind ja die Kinder und wollen ins Bett gebracht werden, oder vielmehr, wollen es nicht. Schlafen tue ich dann erst um 22, 23 Uhr und es reicht einfach nicht, dauerhaft nur fünf oder sechs Stunden zu schlafen. Mir reicht es nicht.

Mein Sohn liegt in meinem Bett.

Und schläft.

Er wacht nachts auf und fühlt sich einsam. Dann kommt er zu mir und ist es nicht mehr. Zufrieden schläft er wieder ein.

Aber ich - ich bin wach.

Und allein.

Jetzt sitze ich am Computer, also ist auch mein Sohn wieder allein. Aber er merkt es erst, wenn er aufwacht.

Hey! Aufwachen!

Comments

Hach, wat bin ick froh, das

Hach, wat bin ick froh, das mein Junge genau wie ich 'ne Nachteule ist, und so die Phasenverschiebung minimal ist. Nachteil: Die Schule ist Anti-Nachteule. Doof, fehlt mir (und Jakob) jeden Morgen ne halbe, eher anderhalb Stunden Schlaf.

Allein fühlen ist doof, und leider auch unabhängig davon, wie viele Menschen um einen sind.

Ja, alleine schlafen ist für Kinder schwer, da kann ich mitfühlen.

Also, da wünsche ich euch eine Phasenanpassung. Dass das Kind nicht zu alleine sich fühlt und du deinen natürlichen Rhythmus wiederfindest.

Kai